Montag, 21. November 2011


In einem alten Kochbuch steht:

Wer besonders sparsam und praktisch ist, kann sich eine vorzügliche Vorrichtung zum Warmhalten der Speisen in Gestalt einer Kochkiste selber herstellen. Jede genügend große Kiste mit passendem Deckel eignet sich hierzu. Die Kiste wird am Boden und an den Seiten mit einer dichten Lage Heu ausgefüttert, ebenso der Deckel. Das Heu befestigt man mit Stoff, den man, über das Heu übergreifend, am Rande festnagelt. Um die Ausfütterung recht sauber zu erhalten, macht man für die betreffenden Geschirre Umhüllungen, am besten aus waschbarem Stoff. Nachdem die warmen Speisen in die Geschirre getan, versieht man diese mit der schützenden Umhüllung und stellt sie in die Kiste, wo sie aber dicht von Heu umgeben sein müssen. Schließt der Deckel gut, so nimmt man die Speisen sogar noch nach langer Zeit in fast unveränderter Temperatur wieder heraus. Gut eingerichtete Heukisten kann man auch zum Kochen selbst verwenden. Man stellt die Speisen in diesem Falle, nachdem man sie mit allem Nötigen versehen und angekocht hat, kochend in die Kiste, schließt diese sofort und nimmt nach der erforderlichen Zeit die Speisen fertig gekocht heraus.





Meine Kochkiste sieht etwas anders aus und ich verwende kein Heu sondern Kissen. Ansonsten funktioniert sie jedoch genau so. Man kann auch jede andere Kiste verwenden, sogar einen entsprechend großen Pappkarton. Hauptsache es hält warm.



















Ernergiesparen beim Kochen

Bevor wir zur Anwendung der Kochkiste kommen, hier einige Gedanken zum energiesparenden Kochen. 

Kaufen Sie regionale Produkte, deren Transport energiesparender ist, als wenn sie aus entfernten Ländern der Welt zu uns gebracht werden müssen.

Kaufen Sie Bio-Produkte, deren Erzeugung weniger Energie verbraucht, als konventionell erzeugte Produkte. 

Da die Zubereitung vegetarischer Gerichte oft weniger Kochzeit benötigen, als die bestimmter Fleischarten (z.B. Rinderbraten, Schweinebraten usw.), kochen Sie energiesparender, wenn Sie mehr vegetarische Gerichte essen. Die Zubereitung von getrockneten Erbsen und Bohnen benötigen jedoch auch lange Kochzeiten.

Wenn Sie tiefgefrorene Lebensmittel verwenden, legen sie diese am Abend vorher in den Kühlschrank, damit sie über Nacht darin langsam auftauen. Dabei sparen Sie doppelt: So muß beim Kochen das Gemüse nicht von minus 18 Grad zum Kochen gebracht werden, sondern von plus 6 Grad. Auf der anderen Seite kühlt das Gefriergut in der Auftauphase ihren Kühlschrank, sodaß er während dieser Zeit weniger Strom verbraucht.



Anwendung der Kochkiste

Beispiel Kartoffeln:

Kartoffeln schälen und in kleinere Stücke schneiden. Hierdurch werden sie schneller gar, als wenn es große Kartoffeln sind. Geben Sie die Kartoffeln in einen Topf und füllen soviel Wasser hinzu, dass die Kartoffeln gerade bedeckt sind.
Stellen sie nun den Topf mit Deckel auf dem Herd, schalten die Herdplatte auf die höchste Stufe und bringen die Kartoffeln zum Kochen. (Bei mir dauert dies ca. 4 bis 5 Minuten). Nun lassen Sie die Kartoffeln 1 Minute weiter kochen, bevor Sie die Herdplatte abschalten und den Topf weitere 4 Minuten auf der Herdplatte stehen lassen. Dann den Topf in die Kochkiste stellen und die Kochkiste zumachen. Nach weiteren 30 Minuten sind die Kartoffeln gar.


Nacheinander kochen:

Wenn es Ihre Zeit zuläßt, kochen sie die Dinge, bei denen Sie die Kochkiste benutzen, nacheinander. Also beispielsweise zuerst die Kartoffeln (siehe oben) und sofort danach das Gemüse auf der gleichen Herdplatte, da diese noch heiß ist. Dazu schalten Sie die Platte wieder für kurze Zeit auf die höchste Stufe, kochen das Gemüse kurz auf und stellen es dann auch in die Kochkiste. 
Was sich hier zunächst ein wenig kompliziert anhört - ständig auf die Uhr schauen, um die Zeiten einzuhalten - hat man nach kurzer Zeit im Gefühl und erledigt diese Art zu kochen problemlos.



Für die Zubereitung in der Kochkiste eignen sich besonder gut: Reis, Hirse, Amaranth, Quinoa, Suppen, Gemüse und Suppen.